Minister Manne Lucha in Heidenheim

Diskussion zur Gesundheitsversorgung der Zukunft

Am vergangenen Mittwoch hat Manne Lucha, der Baden-Württembergische Minister für Soziales, Gesundheit, und Integration, Heidenheim besucht. Er sprach in der Stadtbibliothek über die Gesundheitsversorgung der Zukunft und war zu Gast bei der Lebenshilfe e.V. Eingeladen hatte den Minister der Kreisverband von Bündnis 90/ Die Grünen, begleitet wurde er vom Heidenheimer Landtagsabgeordneten Martin Grath.

Endlich wieder „Vor Ort“ zu sein, nach drei Jahren Pandemie persönlich mit Bürgerinnen und Bürgern, sozialen Einrichtungen und Vertretern der Ärzteschaft ins Gespräch zu kommen, sei immens wichtig für ihn, betonte Minister Lucha. Seine erste Station war die Lebenshilfe Heidenheim e.V., wo er vom Vorstandsvorsitzenden Peter Welsch und Geschäftsführer Jörg Schneider begrüßt wurde. Die Lebenshilfe e.V. bietet für Menschen mit Behinderung Ausbildung, Arbeitsplätze und Wohnplätze an. Bei einem Rundgang durch die Werkstätten und einem Gespräch mit Bereichsleitern, dem Betriebsrat und Vorstandsmitgliedern kam zur Sprache, welche neuen Aufgaben die Lebenshilfe beispielsweise bei der Zusammenarbeit mit dem 1. Arbeitsmarkt sieht und wie anders sich die Rekrutierung von Fachkräften heute gestaltet als noch vor wenigen Jahren, da zunehmend fachfremde Pflegekräfte eingestellt werden, die zunächst weitergebildet werden müssen.

Land fördert Klinikneubau

Die Gesundheitsversorgung der Zukunft war Thema der öffentlichen Abendveranstaltung. Martin Grath übernahm die Moderation und stellte Manne Lucha vor, der an der Spitze eines Ministeriums steht, das für die Jugend- und Wohnungshilfe, das Behindertenrecht, für Integration, Pflege und die Medizinische Versorgung zuständig ist.

Der Minister hatte eine gute Nachricht im Gepäck: Das Land wird den Neubau am Klinikum Heidenheim finanziell fördern! Ein Krankenhaus wie das in Heidenheim sei – zusammen mit niedergelassenen Ärzten und einer hochwertigen Pflege – eine von drei Säulen einer zukunftsfähigen Gesundheitsversorgung, sagte Lucha.  Besonders wichtig ist dem Minister, dass Menschen, die chronisch krank sind oder mit einer Behinderung leben, beim Navigieren durch das Gesundheits- und Pflegesystem nicht allein gelassen werden. Sein Credo ist: „So wie du selbst behandelt werden willst, sollst du andere behandeln!“ Ein Gesundheitssystem soll vor neuen Ideen nicht zurückschrecken, es müsse unkompliziert und transparent sein, starre Grenzen überwinden, z.B. zwischen Pflege und Rehabilitation. Wir müssen im Gesundheitssektor noch bedarfsgerechter, genauer, digitalisierter, wissenschaftlicher und nachhaltiger werden“, fordert Lucha. Das Land Baden-Württemberg sieht er gut aufgestellt. Die Dichte der Krankenhausbetten ist hier wesentlich geringer als in anderen Bundesländern. Wären alle Länder so aufgestellt, müsste nicht über eine Konzentration und die Schließung von Häusern diskutiert werden. Als erfolgreiches Instrument für die Zukunft erweist sich auch das Stipendienprogramm von Baden-Württemberg für Medizinstudentinnen und -studenten, die sich verpflichten später als Allgemeinarzt in ländlichen Regionen zu arbeiten.