Margit Stumpp zur Bundestagskandidatin gewählt 23. September 2016 v.l.n.r.: Marco Combosch, Margit Stumpp, Volker Grab, Martin Grath, Bennet Müller Nach CDU und FDP haben sich damit auch die Grünen im Wahlkreis Aalen/Heidenheim darauf verständigt, mit wem sie in die kommende Bundestagswahl ziehen. Stumpps Wahl galt als sicher, dass die Königsbronnerin sämtliche Stimmen erhalten würde, war aber auch für Insider eine Überraschung. Genau 30 stimmberechtigte Parteimitglieder aus den Kreisverbänden Aalen und Heidenheim hatten sich am Mittwoch Abend im Oberkochener Naturfreundehaus zur Nominierung eingefunden. Von einer „entscheidenden Wahl“ sprach Aalens Grünen-Chef Bennet Müller angesichts des boomenden Rechtspopulismus: Es müsse sich zeigen, dass „Hoffnungen stärker als Ängste sind“. Müller ist auch Jurist – und er leitete den etwas komplexen Nominierungsvorgang. Da zwei unterschiedliche Kreis- oder Ortsverbände wählten, mussten Wahlleiter und Schriftführer, Vertrauensleute und Stellvertreter ernannt werden. Und das, obwohl nur eine Bewerbung vorlag und es auch dabei blieb: Allein Margit Stumpp stellte in einer halbstündigen Rede eher ihre Positionen als sich selbst vor – man kennt sich ohnehin in der Partei. Stumpp schlug einen breiten Bogen. Für mehr Gerechtigkeit stünden sie und die Grünen, gegen Kinder- und Altersarmut, eine Rückkehr der EU zu einer Wertegemeinschaft statt einer Freihandelszone. Natürlich auch für Ökologie und gegen Raubbau an der Natur, für mehr Erneuerbare Energie und weniger unsinnige Subvention von Kohle. Margit Stumpp, das ist die Ingenieurin und Lehrerin, die sich vor allem an Populismus und unsinnigen Slogans reibt, die sachlichere Politik will. Flüchtlingskrise? Doch nicht wegen Tausend Menschen im Landkreis Heidenheim. Angst vor Veränderung? „Wo wären wir denn, wenn sich Deutschland seit 70 Jahren nicht mehr weiter entwickelt hätte?“ Nein, lieber redet Stumpp über Infrastruktur, Breitbandausbau, grüne Mobilität („Wir brauchen keine Prämien für E-Mobile, wir brauchen mehr Ladestationen!“). Noch eine kontroverse Fragerunde, die sich in die Idee des Grundeinkommens verbeißt (das Stumpp befürwortet), dann die Wahl und ein Top-Ergebnis: Alle 30 der teils durchaus streitbaren Mitglieder geben Stumpp ihr Stimme. Eine Steilvorlage für die Listen-Konferenz im November in Schwäbisch Gmünd. „Ich wünsche Dir ein einen einstelligen Platz“, so Bennet Müller. Und Heidenheims Grünen-Landtagsabgeordneter Martin Grath lobt die Geschlossenheit: „Wir haben die Chance, unseren Wahlkreis in Berlin zu positionieren“. Quelle: Heidenheimer Zeitung (23.09.2016)