Grüne drängen Gemeinderat auf besseren Radverkehr

Die Gemeinderatsfraktion von Bündnis 90/DIE GRÜNEN nutzte die Sommerpause des Gemeinderats  für eine halbtägige Fraktionsklausur.

Bild Stopp-Schild: So sollten nach Ansicht der Grünen alle Seitenstraßen ausgeschildert werden, die auf die Radwege in der Clichy- und Wilhelmstraße treffen.
So sollten nach Ansicht der Grünen alle Seitenstraßen ausgeschildert werden, die auf die Radwege in der Clichy- und Wilhelmstraße treffen.

Themen waren, neben dem Umgang mit der aktuellen Problematik beim Cross-Border-Leasing, vor allem Analysen und mögliche Lösungen zu Fragen des Fahrrad- und Fußgängerverkehrs in der Stadt Heidenheim. Ein wichtiger Beitrag zum Klima- und Lärmschutz, so die Einschätzung der grünen Ratskollegen.

Nach zunächst ausführlichen theoretischen Erörterungen schwangen sich die gewählte Volksvertreter  auf ihre Fahrräder und erkundeten zwei Stunden lang diverse Verkehrswege im Innenstadtbereich.

Das Fazit dieser Erkundung: Viele gelungene Wege, aber auch erheblicher Verbesserungsbedarf. Vorbildlich gestaltet ist der neue  Straßenraum in der Christianstraße zwischen  Brenzbrücke und Ploucquetstraße. In diesem Stil, so die Meinung der Räte, sollte nach Westen bis zur zukünftigen Bibliothek weitergebaut werden, um so eine attraktive Erweiterung der Innenstadt bis zum REWE – Markt zu vollziehen.  Vom Rathaus nach Westen zur Schloss- und Talstraße sollte dringend eine funktionsfähige Radwegeverbindung über den Eugen-Jaekle-Platz hergestellt werden.

Da die Radwege in der Clichy- und Wilhelmstraße von der Fahrbahn deutlich abrücken, stellt der querende Pkw – Verkehr in und aus den Seitenstraßen eine erhebliche Gefährdung für den Radfahrer dar, da im häufig die Vorfahrt genommen wird. Stopp-Schilder und Haltelinien könnten eine Verbesserung bringen.

„Heute würde man diese Radwege so nicht mehr bauen“,  ist sich Stadtrat Martin Grath mit seinen Fraktionskollegen einig.

„Elektro-Bikes“, da ist sich Stadträtin StefaniSchall-Uhl sicher, „werden den Umstieg vom Auto auf das Fahrrad beschleunigen!“ Für den Radverkehr brauche es daher schlüssige und flüssige Wege, nicht nur eine Forderung der Grünen, sondern auch zahlreicher Verkehrsexperten. Sicherheit, so die Grünen, lasse sich auch über mehr Tempo – 30 Zonen erreichen. Der Fraktionsvorsitzende Michael Sautter: „Wir bekommen dann nicht nur mehr Lärmschutz in den Wohnstraßen, sondern können auch auf den Bau teurer Radwege verzichten“. Als Beispiele wurden die Römer- und die Erchenstraße genannt.

von links nach rechts: Martin Grath, Lisa Kömm-Häfner, Stefanie Schall-Uhl, Michael Sautter, Hans Kurowski und Christa Miola.
von links nach rechts: Martin Grath, Lisa Kömm-Häfner, Stefanie Schall-Uhl, Michael Sautter, Hans Kurowski und Christa Miola.

Nicht wenige Radwege enden unversehens; ein Zustand, den es rasch zu beseitigen gilt.

Christa Miola bemängelte die vielfach undurchsichtige Wegweisung für auswärtige Radtouristen. „Die irren oft hilflos durch die Stadt“, so die Beobachtung der Stadträtin.

Die an diesem Klausurtag gewonnen Erkenntnisse wird die grüne Gemeinderatsfraktion nach der Sommerpause in Form von diversen Anträgen in den Gemeinderat einbringen.