Winterwanderung 2020

Wie verträgt sich ein Biobauernhof mit einem Wasserschutzgebiet? Diese Frage verband unser Kreisverband mit seiner jährlichen Winterwanderung. Da die Landeswasserversorung im Raum Niederstotzingen/Sontheim Wasser entnimmt, unterliegen die dortigen Landwirte bestimmten Einschränkungen. Knapp 40 Interessierte trafen sich in Sontheim/Brenz und machten sich unter der Führung von Kurt-Martin Hölzle auf den Weg nach Niederstotzingen. Dort unterhält der Biobauer, der seit letztem Jahr für uns im Kreistag sitzt, gemeinsam mit seiner Frau einen Biohof. Er führte über einen Umweg durch den Wald zu seinem Hof, um die Gelegenheit zu ergreifen, immer wieder auf Besonderheiten der Gegend hinzuweisen. Der Weg führte auch vorbei an den Bienenkästen der Christophorus-Schule, an der Hölzle als Lehrer unterrichtet.

Auf dem Hof angekommen, konnten sich alle an Kaffee, Punsch und dem selbstgebackenen Hefezopf erfreuen. Dabei erklärte Hölzle, mit welchen Fruchtfolgen er den Boden so vorbereitet hat, dass er ohne Dünger auskommt. Es handelt sich um ein geschlossenes System. Der Klee, mit dem der Boden zwei Jahre lang vorbereitet wird, wird an die Kühe verfüttert. Die anschließenden Fruchtfolgen erlauben es, ohne herkömmlichen Dünger auszukommen und trotzdem eine gute Ernte einzufahren. Außerdem verhindert die Fruchtfolge, dass sich Schädlinge für bestimmte Pflanzen im Boden festsetzen. Diese finden im nächsten Jahr schlicht keine Nahrung mehr, wenn plötzlich andere Pflanzen wachsen. Ein Problem ist der Gülleeintrag. Nach Auskunft von Hölzle dürfen konventionelle Bauern auch in einem Wasserschutzgebiet ohne Probleme Stickstoffdünger ausstreuen. Aber Gülle, die den gleichen Effekt hat, ist von der Wasserschutzbehörde nicht erlaubt.

Nach dem informativen Austausch auf dem Hof ging es wieder Richtung Sontheim. Dort wurde das Erlebte noch bei einem gemütlichen Ausklang besprochen und vertieft.

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